Riesiger Investitionsbedarf zur Umsetzung der EU-Ziele
Dass die Transformation des Energiemarkts in Europa mit großen Investitionen verbunden ist, war klar. Dass die Dekarbonisierung und die Umstellung auf Erneuerbare aber jährlich eine Summe mit zwölf Nullen erfordern, ist schon berichtenswert. Auf eine solche Zahl kommt jedenfalls der Europäische Gerichtshof in einem jüngsten Bericht. Da die EU-Kommission und die Mitgliedstaaten nach Meinung des EuGH zu wenig Überblick vermittele, wie die ehrgeizigen Klima- und Ausbauziele für Wind-und Solarenergie bis 2030 finanziert werden sollen, haben die Prüfer selbst einen Finanzplan aufgestellt, der auf die beachtliche Summe von einer Billion Euro jährlich kommt.
Konkret veranschlagt wird die Summe für die Verringerung der Treibhausgase bis 2030 um 55 % im Vergleich zu 1990 und den Ausbau der Erneuerbaren, die bis 2030 in Europa einen Anteil an der Stromerzeugung von 45 % erreichen sollen. Dieses Ziel, das die EU-Mitgliedstaaten gerade vor wenigen Tagen von 32 % erhöht haben, bedeutet eine Verdoppelung des Anteils gegenüber dem Stand von 2021. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, müssen jährlich mehr als 100 Gigawatt an neuen Wind- und Solarenergiekapazitäten installiert werden.
Wie die riesige Summe aufgebracht werden soll, gibt nach Auffassung des EuGH Rätsel auf, denn auch in dieser Hinsicht sei das Thema nicht ausreichend transparent. Rüge hin oder her: Klar ist, dass neben dem EU-Haushalt und den Mitgliedstaaten private Investoren eine gewichtige Rolle spielen werden. Positiv ausgedrückt eröffnet ein so enormer Investitionsbedarf Anlegern und Investoren ein Wachstumsumfeld mit riesigen Potenzialen, das auf Jahre gute Rahmenbedingungen und lukrative Chancen bietet.
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