Hohe Zubauraten wie seit Jahren nicht, beachtliche Weiternutzung alter Standorte durch Repowerings, rege Teilnahme an den Ausschreibungsrunden, deutlich zunehmende Genehmigungen mit bemerkenswertem Anteil der deutschen Südregionen und weiterhin rückläufige Genehmigungsdauer: Für die deutsche Windindustrie verlief das erste Halbjahr 2025 höchst erfreulich! Ausgewertet hat die Fakten die Fachagentur Wind und Solar im Auftrag vom Bundesverband WindEnergie BWE und VDMA Power Systems.
Zubau mit bestem Wert seit Jahren
In den ersten sechs Monaten wurden in Deutschland 409 Windenergieanlagen an Land mit einer elektrischen Gesamtleistung von 2.202 MW in Betrieb genommen. Bezogen auf die installierte Leistung liegt der Brutto-Zubau um zwei Drittel über dem Vorjahreswert (1.319 MW) und ist zudem der beste Halbjahres-Wert seit 2017!
Großes Interesse an Repowering
Fast die Hälfte des deutschen Anlagenbestands ist seit mindestens 15 Jahren in Betrieb. Rund 9.700 Anlagen sind bereits älter als 20 Jahre. Mit zunehmendem Alter rückt die Frage in den Fokus, ob sich der bisherige Standort durch moderne, leistungsstärkere Anlagen weiternutzen lässt oder ob die Altanlagen mit dem Ende ihrer technischen Lebensdauer ersatzlos wegfallen werden. 138 Windenergieanlagen mit 777 MW Leistung wurden im ersten Halbjahr 2025 im Rahmen eines Repowerings in Betrieb genommen. Bezogen auf die installierte Brutto-Leistung erreichte die Repowering-Quote 35 %.
Deutlich überzeichnete Ausschreibungen
Die Bundesnetzagentur hat 2025 bislang zwei Gebotstermine für Windenergieanlagen an Land durchgeführt. Beide Ausschreibungen waren deutlich überzeichnet, das gesamte Auktionsvolumen (7.541 MW) konnte vergeben werden. Infolge des hohen Wettbewerbs in den Ausschreibungsrunden sank der mengengewichtete Zuschlagswert auf 6,92 ct/kWh. Den Gebotshöchstwert für das Jahr 2025 legte die Behörde auf 7,35 ct/kWh fest, womit dieser das dritte Jahr in Folge unverändert blieb.
So viele Genehmigungen wie nie zuvor
In den ersten sechs Monaten des Jahres 2025 wurden für 1.276 Windenergieanlagen mit 7.851 MW Gesamtleistung Genehmigungen erteilt. Das ist das größte Genehmigungsvolumen für ein erstes Halbjahr in der bundesdeutschen Historie des Windenergieausbaus! Trotz der beispiellosen Fülle an Neugenehmigungen ging die durchschnittliche Verfahrensdauer erneut zurück und kam rund 20 % schneller zum Abschluss als im Jahr zuvor. Im Ländervergleich rangiert Nordrhein-Westfalen mit 2.677 MW neu genehmigter Leistung und 441 Anlagen mit deutlichem Vorsprung auf Platz 1. Dahinter folgt Niedersachsen mit 1.568 MW. An dritter Stelle steht Bayern, wo bis Ende Juni 599 MW Windenergieleistung genehmigt wurden.
„Damit ist der Windenergie-Zubau der kommenden Jahre bereits auf einem hohen Niveau angelegt. Jetzt gilt es, auf Kurs zu bleiben, dann können die im EEG formulierten Zubauziele in den kommenden Jahren erreicht werden! Wir sind mit unseren Fonds bereit, unseren Teil zur Finanzierung beizutragen und unsere Anleger an dieser dynamischen Entwicklung partizipieren zu lassen“, erklärt unser Vorstandsvorsitzender Jörg Busboom.
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