Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ist am 1. April 25 Jahre geworden und hat mit seiner Einführung eine beispiellose Erfolgsgeschichte begründet: Milliarden an Euro wurden in klimafreundliche Technologien gelenkt, tausende Arbeitsplätze geschaffen und die Energiewirtschaft grundlegend transformiert. Von knapp sechs auf fast 60 % ist der Anteil der Erneuerbaren Energien in Deutschland inzwischen angewachsen. Damit ist die Stromerzeugung hierzulande nicht nur klimafreundlicher, sondern auch sicherer und unabhängiger geworden. – Gute Gründe, um Anfänge, Fakten und Geschichten rund um das EEG hier etwas zu beleuchten.
Anreiz für den Ausbau grüner Energie
Ins Leben gerufen und als Gesetz verabschiedet wurde das EEG unter der rot-grünen Bundesregierung unter Gerhard Schröder. Es löste seinen Vorläufer das Stromeinspeisungsgesetz ab, das bereits am 1. Januar 1991 in Kraft trat und das auf eine Idee eines CSU-Abgeordneten zurückging. Die grundlegenden Prinzipien des EEG, mit denen der Ausbau der Erneuerbaren vorangetrieben werden sollte, sind die bevorzugte Einspeisung des erzeugten grünen Stroms und die garantierte Vergütung für die Dauer von 20 Jahren für die Betreiber. Zwei Grundprinzipien, die sich definitiv als Erfolgsfaktoren erwiesen haben!
Dezentrale Stromerzeugung und gefallene Monopole
Viele erinnern sich noch an die Zeiten, in denen der gesamte deutsche Strommarkt von fünf Energieriesen beherrscht wurde. Die Dezentralisierung der Stromerzeugung durch zigtausende von Anlagen und Stromerzeugern haben die Monopolstellung der großen Stromkonzerne beendet und damit auch das Kräfteverhältnis am Strommarkt grundlegend verändert: Von Erträgen aus dem bedeutenden „Rohstoff“ Energie können nun Viele profitieren statt einige Wenige.
Jobmotor – auch in ländlichen Regionen
Auch hat die Entwicklung der Erneuerbaren für einen kontinuierlichen Beschäftigungsaufbau gesorgt. Allein in den vergangenen fünf Jahren hat sich die Zahl der verfügbaren Jobs im Bereich der Erneuerbaren mehr als verdoppelt – auf fast 400.000. Aufgrund der dezentralen Struktur der Erneuerbaren entstehen diese Industriearbeitsplätze auch abseits von Ballungszentren in ländlichen Regionen.
Zahlreiche Reformen und Gesetzesnovellen
Wer wie wir seit den Anfängen des EEG dabei ist, hat nicht nur davon profitiert, sondern vielfach auch darunter gelitten. Viele Novellen haben das Gesetz immer komplexer gemacht und durch Änderungsparagraphen, Übergangsregelungen und Bestimmungen dafür gesorgt, dass sich die Marktteilnehmer – so auch wir – laufend neu einstellen mussten.
Ausschreibungsmodell
Eine grundlegende Änderung war die seit dem EEG 2014 für PV und mit dem EEG 2017 für Windenergie an Land, weitere PV-Segmente und Biomasse eingeführte Ausschreibung. Seitdem werden Ausbaumengen definiert und diese in einem wettbewerblichen Ansatz an die am günstigsten Bietenden vergeben.
Erneuerbare als kostengünstigste Energiequelle
Solar- und Windenergie sind heute mit Abstand die günstigste Art der Stromerzeugung. Das ist ein gelungener Effekt, der schon von Beginn an im EEG angelegt war und der tatsächlich eingetreten ist. Zum einen sollten die Kosten der Technologien alle paar Jahre evaluiert und angepasst werden. Zum anderen wurden jährliche Degressionsraten eingeführt, also Prozentsätze, um die die jeweiligen Vergütungen für Neuanlagen reduziert werden.
Negative Strompreise und Solarspitzengesetz
Durch immer mehr fluktuierende Stromerzeuger am Netz ist ein Problem entstanden, das man sich in den Anfängen des EEG nicht vorstellen konnte: Durch Solarstromspitzen an sonnigen Tagen kommt es immer häufiger zu negativen Strompreisen. Diese entstehen, wenn mehr Strom erzeugt als verbraucht wird. Die EEG-Regelung zu negativen Preisen wurde in den letzten EEG-Überarbeitungen immer weiter verschärft. Aktuell wurde mit dem „Solarspitzen-Gesetz“ von 2025 die Förderung bei negativen Preisen sogar ganz eingestellt: PV-Anlagen, die neu in Betrieb genommen werden, erhalten bereits ab der ersten negativen Viertelstunde keine Vergütung mehr. Die entsprechenden Zeiten werden aber nach dem Ende der regulären EEG-Förderung angehängt.
Kein alter Hut, sondern die Zukunft
Damit die Erneuerbaren plangemäß bis 2030 mindestens 80 % des hiesigen Stroms liefern, ist es noch ein beachtlicher Weg: die Netze, Speicherkapazitäten und das gesamte Marktdesign werden sich weiterentwickeln müssen, Endverbraucher müssen entlastet und EU-Richtlinien auf nationale Regelungen angepasst werden. Für das EEG, dessen nächste Novelle bereits ins Haus steht, bleibt also noch jede Menge zu tun – für unsere Erneuerbare-Energien-Portfoliofonds als Teil der Energiewende mithin ebenso.
Happy Birthday, EEG!
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