Atomkraft: teuer und gefährlich!

Jörg Busboom, Geschäftsführender Gesellschafter

Atomenergie spaltet nicht nur auf der Weltklimakonferenz COP 30, die in diesen Tagen in Brasilien stattfindet, die Gemüter, auch bei uns in Deutschland reißt die Debatte um Atomkraft als scheinbar günstige Energieerzeugung nicht ab.

Unser Vorstandsvorsitzender Jörg Busboom dazu bei LinkedIn:

„Stimmen, die für einen Wiedereinstieg in die Nutzung der Kernenergie plädieren, tun dies häufig auch im Namen des Klimaschutzes und ich finde es fatal, wie die unvollständige und zum Teil verdrehte Faktenlage in der öffentlichen Diskussion scheinbar immer wieder verfängt! Gern teile ich daher mit Ihnen hier ein paar Fakten, die den hartnäckigen Mythos vom billigen Atomstrom entlarven:

  • Tatsächlich ist Atomenergie nicht eine günstige, sondern eine sehr kostspielige Art der Stromherstellung. Die Stromgestehungskosten, die sogenannten Levelized Costs Of Energy (LCOE), die sowohl den Bau als auch den Betrieb inklusive Wartung und Stillstandszeiten (ohne Endlager- und Stilllegungskosten) berücksichtigen, sind für Atomenergie in den letzten Jahren um etwa 47 % gestiegen. Für Solarenergie sind sie hingegen um 80 % und für Windenergie um 60 % gesunken.
  • Bauvorhaben bei neuen Atomkraftwerken gestalten sich als extrem herausfordernd und kostenintensiv. Das Atomkraftwerk Flamanville an der Nordküste Frankreichs z.B. wurde bereits 2007 begonnen und nach 17 Jahren Bauzeit in Betrieb genommen. Die pognostizierten Baukosten von 3,3 Mrd. € haben sich dabei auf 19 Mrd. € vervielfacht. Eine ähnliche Kostenexplosion zeigt das Atomkraftwerk Hinkley Point C in England.
  • Am Ende des Lebenszyklus eines AKWs fallen weitere Kosten für Wartung und Nachsorge sowie für den Rückbau und die Endlagerung der radioaktiven Abfälle an. Für eine Endlagerung von 27 000 m³ radioaktiver Kernbrennstoffe werden die Kosten auf ca. 8,3 Mrd. € geschätzt. Aufgrund dieser Folgekosten – vom Risiko eines potenziellen Super-GAUs gar nicht zu reden – gestaltet sich die gesamtwirtschaftliche Kostenanalyse von Strom aus Kernenergie letztendlich als unkalkulierbar.

Fakten wie diese gehen in der allgemeinen Diskussion oft unter. Ich bringe sie daher gern erneut in den Diskurs ein!

Wir in Deutschland bleiben politisch beim Atomausstieg – und das ist gut so! Die Zukunft wird erweisen, dass Investitionen in grüne Technologien zu großen wirtschaftlichen Vorteilen führen und die Volkswirtschaften, die führend in der Nutzung dieser Technologien sind, daraus Unabhängigkeit und Wohlstand ernten werden.

Freuen wir uns, dass wir gemeinsam diese Entwicklung fördern und wirtschaftlich damit erfolgreich sind!“

Jörg Busboom bei LinkedIn

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