Großbatteriespeicher sind nicht nur die Antwort auf negative Strompreise und damit lukrativ für grüne Stromproduzenten – in Verbindung mit grünen Stromerzeugungsanlagen wirken sie als lokale Energie-Hubs und sichern die Stromversorgung gegen Ausfälle.
Mehr Flexibilität im Einspeisemanagement
Für Betreiber von PV- und Windenergieanlagen sind negative Strompreise ein Ärgernis, denn sie mindern die Erträge, obwohl die Anlagen an sich gut in Schuss sind und einwandfrei laufen. Sie entstehen, wenn punktuell mehr Strom erzeugt als verbraucht wird und je mehr Erneuerbare Energieanlagen Strom fluktuierend einspeisen, desto gravierender kann dieses Ungleichgewicht ausfallen. Deren Leistung steht nämlich nicht auf Abruf in genau passender Menge zur Verfügung, sondern eben dann, wenn die Sonne scheint bzw. der Wind weht. Die Anzahl der Stunden mit negativen Strompreisen ist laut Bundesnetzagentur von 139 im Jahr 2021 auf 457 im Jahr 2024 stark gestiegen. Eine Lösung für dieses Dilemma sind Stromspeicher. Sie ermöglichen es, Energie aus den Erneuerbaren flexibler und zielgerichteter einzusetzen. Sie nehmen überschüssigen Strom auf und stellen ihn dann wieder zur Verfügung, wenn er gebraucht wird. Das führt seit einigen Jahren dazu, dass der deutsche Markt für große Batteriespeicher in rasantem Tempo wächst. Bis 2026 soll sich laut Bundesverband Solarwirtschaft die Kapazität von 2,4 GWh auf 8,6 GWh erhöhen.
Auch für Energieparks in den Portfolios der ÖKORENTA Fonds ist die Einbindung von Stromspeichern eine hochspannende Option, denn diese ermöglichen ein ertragsoptimiertes Einspeisemanagement und somit die bestmögliche Ausnutzung der erzeugten Energie. Erträge werden planbarer, Risiken unnötiger Verluste reduziert. Aus dem Grund nehmen wir das Thema der Batteriespeicher für die Energieparks in unseren Portfoliofonds verstärkt in den Blick – erste Standorte mit Speichern sind bereits im Einsatz.
Größere Resilienz des gesamten Systems
Spätestens seit dem massiven Stromausfall in Spanien und Portugal steht fest, dass lokale Energiesysteme mit Batteriespeichern wichtig sind, um die Stromversorgung zu sichern und somit die Resilienz der Volkswirtschaft insgesamt zu erhöhen. Der massive Stromausfall, der auf der Iberischen Halbinsel Ende April weite Landesteile lahmgelegt hat, wird auf komplexe technische Fehler in Verbindung mit Netzüberlastungen zurückgeführt. Auch ein Hackerangriff auf kritische digitale Infrastruktur wird nicht ausgeschlossen.
Kann es auch bei uns einen solchen Vorfall geben? Deutschland verfügt über ein robustes und redundantes Stromnetz. Dennoch sind auch hierzulande begrenzte Stromausfälle durch externe Einwirkungen wie Hackerangriffe denkbar. Eine wesentliche Rolle in der Prävention und Reaktion auf derartige Szenarien ist eine dezentrale Energieversorgung. Sie reduziert Abhängigkeit von überregionalen Netzstrukturen, wodurch die Verwundbarkeit gegenüber großflächigen Ausfällen minimiert wird. Energiesysteme aus grünen Energieerzeugern in Verbindung mit großen Batteriespeichern können im Notfall die regionale Stromversorgung aufrechterhalten und dabei kritische Infrastruktur wie Wasserversorgung, Kommunikationssysteme oder die Notstromversorgung für wichtige öffentliche Einrichtungen absichern.
Die Erneuerbaren sind also nicht – wie oft behauptet – das Problem, sondern die Lösung: zusammen mit unseren Fondsanlegern wirken wir am Ausbau dezentraler Energiesysteme mit und sorgen dafür, dass unsere Energieversorgung klimafreundlicher, unabhängig und vor allem auch sicherer wird. Darauf können wir gemeinsam stolz sein!
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